Permakultur kommt von „permanent agriculture“ und meint nachhaltige, also zukunftsfähige Gestaltung und Benutzung des Landes – vom kleinen Gartengrundstück bis zur ganzen Erde.
Für das Gestaltungskonzept der Permakultur hat Bill Mollison 1981 den Alternativen Nobelpreis erhalten. Seine Idee, die er gemeinsam mit seinem damaligen Studenten David Holmgren entwickelte, wird heute weltweit von vielen Tausenden Menschen mitgetragen und verwirklicht.
Permakultur handelt vom Aufbau landwirtschaftlich produktiver, selbsterhaltender Öko- und kultureller Systeme zum Wohl des Planeten Erde, zum Wohl von Natur und Menschen.
Permakultur heißt, Bereichs-übergreifende und Lösungs-orientierte Methoden zur ökologisch nachhaltigen und funktionalen Gestaltung von Lebensräumen und Lebensweisen zu entwickeln und anzuwenden.
Permakultur zeigt zukunftsfähige Möglichkeiten zur Gestaltung von Lebensweise, Landschaftsraum und regionaler Wirtschaft: in der Stadt und auf dem Land, im Garten, auf dem Balkon und auf dem Bauernhof, beim Einkaufen, Tauschen und Teilen, beim Bauen und Renovieren, beim Transportieren und Fahren, im Alltag, bei der Arbeit und in der Freizeit.
Heute bangen viele Menschen um ihre Existenzgrundlagen; Bauern/Bäuerinnen müssen weltweit ihre Höfe aufgeben; der Klimawandel gefährdet die Landwirtschaft und die Ernährung ganzer Völker; Gentechnik und Atomkraft drohen außer Kontrolle zu geraten; und vor allem geht das Wissen über den schonenden Umgang mit den Ressourcen, die uns die Erde mit ihren Böden zur Verfügung stellt, immer mehr verloren.
Permakultur ist ein Gestaltungskonzept für den Wiederaufbau zukunftsfähiger und energieeffektiver, selbstversorgender landwirtschaftlicher und sozialer Systeme.
Permakultur gründet sich auf die Beobachtung natürlicher Ökosysteme. Sie versucht deren natürliche Kreisläufe, Vielfältigkeit, Produktivität und Widerstandsfähigkeit nachzuempfinden und dauerhafte, sich selbst erhaltende und selbst regulierende kultivierte Ökosysteme zu entwickeln, die „das Leben in all seiner Vielfalt fördern“ (Bill Mollison, Handbuch der Permakultur-Gestaltung).
Permakultur-Gestaltung beruht auf einem Denken in Zusammenhängen und Wechselwirkungen. Sie zeigt uns, wie wir die Ressourcen der Erde und unseres Grundstücks sowie unsere persönlichen Fähigkeiten auf beste Weise für die Zukunft nutzen können.
Natur und Sinn stiftendes, beglückendes Tätigsein in der Natur sind vielen Menschen wieder wichtig geworden – in einer Zeit, in der die Bedrohung des Lebensraumes vieler Arten von Lebewesen und damit vieler Menschen, ja der gesamten Menschheit ständig zunimmt.
Das Gestalten, Bewirtschaften und Erleben von Gärten und Land(wirt)schaft und der Aufbau regionaler Zusammenarbeit stillen nicht nur die Sehnsucht nach lebendiger Naturbeziehung, nach Selbstentfaltung und nach gemeinschaftlichem Tun, sondern zeigen auch Wege zu neuer Eigenständigkeit in einer Gesellschaft, die immer undurchschaubarer wird und die viele Menschen immer mehr von ihren Lebenswurzeln abkoppelt.
Permakultur führt uns weiter und gleichzeitig zu unseren Lebenswurzeln zurück. Permakultur ist friedvolles, das Leben fördernde Miteinander von Mensch und Natur – wobei die Natur führt:
Permakultur ist nicht nur unser persönliches, lustvolles Wirken und Werken vor unserer Haustür, sondern gleichzeitig unser Tätigsein für die ganze Erde: für den Erhalt der Wildnis, für die Wiederbewaldung von Trockengebieten und für die Schonung des Weltklimas.
Permakultur ist unser persönlicher Beitrag zur zukunftsfähigen Entwicklung der eigenen Region und der Förderung des Lebens auf dem gesamten Planeten.