Von Marlies Ortner

 

Mulchen
Mulch schützt und nährt das Bodenleben und damit die Gemüsepflanzen, spart Arbeit und Gießwasser und dient der Kreislaufwirtschaft im Garten.
Geeignete Mulchmaterialien für das Gemüse sind angetrocknetes Gras – am besten vor oder lang nach der Samenreife der Gräser geschnitten –, Heu und auch (angerottetes) Stroh, das man 10-15 cm dick auf den Gemüsebeeten verteilt.
Bei Verwendung von Stroh und Heu ist eine „Vorbehandlung“ durch Hühner von Vorteil, da sonst der Sameneintrag sehr hoch sein kann.
Frisches Stroh lädt nicht nur Schnecken ein, sondern entzieht in der ersten Rottephase dem Boden Stickstoff, den es erst später wieder zurück gibt. Aus diesem Grund ist es zweckmäßig, das Stroh schon im Winter im Garten auszubreiten, um es vorrotten zu lassen.
Holzhäcksel, besonders angerotteter, eignet sich ebenfalls als Mulchmaterial für Gemüsebeete, während die Verwendung von Rinden-Häcksel auf Wildsträucher- und Beerenhecken und so genannte Moorbeete beschränkt bleibt.
Auch Baumlaub ist aufgrund seines niedrigen pH-Werts kein ideales Mulch-Material für Gemüsebeete, ausgenommen mit Gras gemischt und als Winterabdeckung, die im Frühjahr wieder entfernt wird.

Mulchpflanzen können in halbschattigen Gartenbereichen auch gezielt angepflanzt bzw. zugelassen werden. Beinwell, Alant, Brennnessel und auch Ampfer produzieren nicht nur viel Blattmasse, sondern sind auch meist Tiefwurzler: Sie holen aus tieferen Bodenschichten wertvolle Mineralien, die sie in ihrer Blattmasse anreichern und den obersten Bodenschichten zur Verfügung stellen, wenn wir damit mulchen. Beinwell sammelt besonders viel Kalium, Brennnesseln sammeln Nitrat.

Lebendmulch
Wenn lebende Pflanzen die Aufgabe übernehmen, den Boden zu bedecken, spricht man von Lebendmulch. Besonders tüchtig sind schnellwüchsige Gründüngeflanzen wie Senf, Buchweizen oder Roggen, aber auch kleinwüchsige Beikräuter wie Vogelmiere, Taubnessel und Gundelrebe, die vor und nach dem Gemüseanbau die Beete besiedeln – und durch Beernten reduziert werden können. Auch kleinwüchsige Gemüsepflanzen selbst dienen in manchen Monaten als lebendige Beetdecke: z.B. Spinat, Feld-/Vogerl-/Nüsslisalat und Winterportulak von Oktober bis April, Schildampfer von April bis Oktober, Linsen oder Neuseeländer Spinat im Sommer, Johannisroggen vom Sommer bis zum nächsten Frühjahr.
Auch im Winter schützt Lebendmulch bei fehlender Schneedecke die Erde vor austrocknenden Winden, Kahlfrösten und Verschlämmung.

Flächenkompostierung
Von Flächenkompostierung spricht man, wenn die organischen Materialien nicht in der Kompost-Miete, sondern direkt auf den Beeten verrotten. Diese Methode spart Zeit und Arbeitskraft. Die Energie- und Materialverluste bei dieser Verrottung vor Ort sind besonders gering. Die Materialien düngen langsam, aber langfristig und die Beete sind immer gut vor Witterungseinflüssen geschützt. Angetrocknetes Gras, Ernterückstände, Staudenschnitt, Stroh, Holzhackgut und Küchenabfälle werden am häufigsten verwendet, im Winter auch Laub. Obenauf kommt an sonnigen Vormittagen das Gejätete, damit es verlässlich vertrocknet und nicht wieder anwurzelt.