Von Marlies Ortner
Zu den wichtigsten Beetformen der Permakultur gehört das Hügelbeet. Seine Form und sein Aufbau sind der Natur nachempfunden. Ist es in Bogenform gebaut, mit einer Seite nach Süden gerichtet, so entsteht eine perfekte „Sonnenfalle“. Die Sonnenwärme sammelt sich im Bogen und erwärmt so – durch den senkrechten Aufprall der Sonnenstrahlen am Hang – die Sonnenseite des Beetes besonders früh im Jahr. Wärme liebende Gemüsepflanzen schätzen solche Standorte sehr.
Werden auf diese Weise mehrere Hügelbeete hintereinander gebaut, so strahlt das jeweils dahinter liegende Beet seine gesammelte Wärme auch auf die Rückseite (Schattenseite) des vorderen ab. Schattenverträgliche Pflanzen werden auf die von der Sonne abgewandte Seite des Hügelbeetes gepflanzt.
Hügelbeete sind auch in kleinen Gärten eine große Bereicherung – im wahrsten Sinne des Wortes: Die bebaubare Fläche wird, je nach Höhe der Hügel, beinahe verdoppelt!
Der Kern eines Permakultur-Hügelbeets wird aus Abfallholz errichtet. Dieser Holzkern speichert eine Menge an Wärme, weil er langsam verrottet, gibt dabei Nährstoffe frei und wird von Pilzfäden durchwachsen, die sich mit Wasser vollsaugen, welches langsam an die Oberfläche abgegeben wird und den Pflanzen Feuchtigkeit zur Verfügung stellt. Ein weiterer Vorteil des kompakten Holzkerns ist, dass die Hügelform über einige Jahre erhalten bleibt und sich die Beetpflege in dieser Zeit aufs laufende Nachmulchen beschränkt.
Auf den Holzkern werden Strauch- und Staudenschnitt und dann eine Altgrasschicht gelegt. Auf die Grasschicht kommen fein verteilte Komposterde, evtl. verrotteter Mist und/oder Küchenabfälle. Dann wird diese kostbare Schicht mit Altgras und/oder Stroh zugedeckt.
Die ideale Zeit zum Hügelbeetbau ist zwar der Herbst, aber auch im Frühjahr lässt sich so ein Beet aus Abfallmaterialien gut bauen – und gleich bepflanzen.
Dazu macht man mit den Händen in die obersten Mulchschichten ein Grübchen, gibt reife Komposterde hinein, setzt die Jungpflanze und zieht die Mulchschicht wieder zu. Angießen nicht vergessen.
Im ersten Jahr wachsen Kürbisse, Gurken, Paradeiser und Pfefferoni, Kohlgewächse, Erdäpfel und alle Salate gerne auf Hügelbeeten. Ringelblumen und Tagetes dazwischen fördern ihre Gesundheit und einen erfreulichen Anblick. Im zweiten Hügelbeet-Jahr hat sich schon so viel Erde gebildet, dass auch Buschbohnen und Wurzelgemüse prächtig gedeihen.