Die gute Nachricht: PORET geht es als Projekt gut – Julious Piti mit seiner Familie und viele MitarbeiterInnen und interessierte FarmerInnen sind in vielen unterschiedlichen Aktivitäten engagiert, das Projekt wächst und erfährt vermehrt Aufmerksamkeit. Freilich hat auch PORET mit der Situation im Land zu kämpfen.

Wenn man die Nachrichten Ende des Jahres 2019 nachliest, dann steht es nicht gut um die Wirtschaft in Zimbabwe (hohe Inflationsrate) und auch nicht um die Landwirtschaft, besonders im Süden. Es regnet viel zu wenig und wenn, dann auf einmal zu viel.
Der Zyklon IDAI im März 2019 hat neben vielem anderen die Ernte der Farmen zerstört und somit auch das kostbare Saatgut. Die Bevölkerung hungert bereits.
Dies hat auch direkte Auswirkungen auf den Betrieb des Kindergartens.
Dass die Regierung keinerlei Interesse hat, KindergärtnerInnen für den Kindergarten zu bezahlen (obwohl es versprochen wurde), ist hinlänglich bekannt.

Über drei Jahre lang hatte eine erfahrene pensionierte Lehrerin, Mrs. Tsunakwadi, mit großem Engagement die Kinder „unterrichtet“, unter Mithilfe einer Mutter. Sie war dafür jeden Tag 12 km zu Fuß gegangen und hatte für einen guten Ruf der Kinder in der anschließenden Volksschule gesorgt.
Dies wurde ihr doch irgendwann zu anstrengend, sie war weit über 70 Jahre alt, und es war daraufhin sogar möglich, wieder eine Betreuung für die Kinder zu finden, ebenso eine Köchin, die Eltern waren durch einen gut geführten Elternverein organisiert, dieser hatte Kontakt zu der „Mutterschule“ Chaseyama A, die 6 km weiter entfernt ist – und es konnten sogar kleine Beiträge für die Lehrerin (so wird sie genannt) eingesammelt werden. Der Garten, den die Eltern für die Kinder bei PORET betrieben, brachte einiges an Nahrung hervor und war ein schönes Schaumodell.

Nach IDAI wurde es schwierig für die Eltern: Mancherorts zerstörte Häuser, Hütten und Felder, Arbeitslosigkeit, schlechte Ernährungslage, Inflation und besonders die darauffolgende Trockenheit waren die größten Probleme. Da war kein Geld mehr für den Kindergartenbesuch übrig, außerdem mussten die Kleinen oft zu Hause bleiben, damit sie das Wenige, das wuchs, vor den Pavianen schützen konnten.

Das Schulkomitee, das die Verantwortung für den Betrieb des Kindergartens inne hatte, war den Anforderungen nicht mehr gewachsen: Die Lehrerin blieb weg, weil sie keine Beiträge mehr erhielt, das Essen, das für die Kinder vorgesehen war, war vor Dieben nicht mehr sicher. So ist es, wenn Not herrscht. Es herrscht eine wirkliche Krise im Land und dies ist nur ein kleiner Blick darauf.
PORET wird nun, wie im Krisenfall vorgesehen, die Geschicke des Kindergartens wieder in die Hand nehmen. PORET ist inzwischen in einem guten Förderprogramm, was die Bildung der Erwachsenen, das Wassermanagement, die Zusammenarbeit mit anderen Projekten und einige infrastrukturelle Dinge anbelangt. Sehen Sie hier einen informativen Bericht einer Reise, von FEPA-Schweiz organisiert: (https://fepafrika.ch/wp-content/uploads/UPDATE-PORET-und-CPC-April-2019.pdf)

Aber für den Betrieb des Kindergartens hat sich bis jetzt keine öffentliche Förderung finden lassen, nachdem die Gebäude aufgestellt worden waren. Es ging ja auch bis jetzt mit einigen größeren und kleineren Unterstützungen von privater Seite aus (vielen Dank den SpenderInnen!) recht gut – nun aber ist rasche Hilfe wirklich notwendig.

  • PORET muss eine Köchin anstellen und auch bezahlen
  • Es müssen Grundnahrungsmittel eingekauft werden
  • Die Kinder müssen wenigstens einmal am Tag ein nahrhaftes Essen bekommen – auch eine Möglichkeit, den Kindergarten interessant zu machen – ja – das ist die Realität
  • Eine LehrerIn muss eingestellt und bezahlt werden
  • Eine GärtnerIn soll sich um den Garten für die Kinder kümmern – die Eltern sind zu sehr mit den eigenen Sorgen beschäftigt. Obwohl eigentlich gedacht war, dass die Eltern diesen Garten betreiben, kann man an der Aufstellung weiter unten sehen, dass zum Beispiel nur 4 von 15 Kindern in einer Familie mit beiden Eltern wohnen, das heißt, oft – und das ganz sicher in Krisenzeiten – ist einfach niemand da, der kontinuierlich mitarbeiten kann.

Dies sind die ersten notwendigen Maßnahmen, in weiterer Folge ist an einen Ausbau der Anlage gedacht (Küche, Aufbewahrungsraum für Essen und Materialien, ein Fahrzeug, Reparaturen an den Gebäuden, ein Spielplatz muss gebaut werden, etc.)
Wie man in diversen Artikeln nachlesen kann, wird Getreide für ganz Zimbabwe auch in Südafrika eingekauft und das ist besonders auf dem Land erhältlich. Auf den Packungen heißt es aber, dass dieses Getreide nicht für Kinder unter sechs Jahren geeignet sei – also muss PORET andernorts Getreide für die Kinder versuchen zu bekommen. PORET produziert zwar Gemüse, aber das Getreide war an einem anderen Ort angebaut worden und die Ernte wurde zerstört.
Nach meinem letzten Besuch im Februar 2019 hat Mr. Dube, ein Mitarbeiter von PORET, ein paar Interviews mit Eltern der Kinder, die den Kindergarten besuchen, gemacht. Es sind nur 15 Interviews geworden und es ging den Menschen noch recht gut – aber es lässt sich doch einiges herauslesen.

15 Kinder, geboren 2012 bis 2016:

  • Bei wem leben die Kinder?
    4 leben bei beiden Elternteilen
    4 leben bei der Mutter
    7 leben bei der Großmutter oder bei einer Tante
    In den Haushalten leben zwischen 1 bis 4 Erwachsene und 2 bis 5 Kinder unter 15 J.
  • Für das Einkommen sorgen:
    3x die Eltern
    4x der Vater
    2x die Mutter
    6x die Großmutter/Tante
  • Mahlzeiten – die Kinder erhalten laut Aussagen der Eltern 2-3 Mahlzeiten pro Tag, das ist vorwiegend Sadza (Maismehlbrei gemischt) und ein wenig Gemüse oder Bohnen, falls vorhanden)
  • Gesundheitszustand – Information der Eltern:
    10x gut
    1x Kopfschmerzen
    4x öfters Bauchschmerzen
  • Auf die Frage, ob das Haus für ein kleines Kind in Ordnung sei:
    5x in Ordnung
    10x nicht in Ordnung
  • Begründung – es fehlen:
    9x Toiletten
    4x sauberes Wasser
    7x ausreichend Platz

Auf die Frage, ob permakulturell angebaut würde, antworteten 10 mit Ja, die anderen müssen arbeiten und haben keine Zeit.
Alle 15 Kinder haben von 400 Metern bis zu 1,2 km Gehweg zum PORET-Kindergarten – im Vergleich dazu zum Gemeindekindergarten und der dortigen Volksschule in Chaseyama 5 bis 7 Kilometer Fußweg.

Elternversammlung 2/2019, Kindergartengruppe mit Mrs. Tsunakwadi und Media Tsuro 2/2019

  • Die Eltern wünschen sich eine gute Bildung für ihre Kinder – und sie wünschen sich vor allem Kontinuität und gute LehrerInnen.
  • Sie wünschen sich die Weiterführung des Kindergartens mit der Volksschule.
  • Sie wünschen sich, dass das Schulkomitee und die Vorsitzende von den Eltern besser unterstützt werden.
  • Die Eltern wünschen sich weiter Unterricht zu verschiedenen Themen der Landwirtschaft für die Erwachsenen, vor allem wünschen sie sich Fertigkeiten und Wissen, das sie in der Art einsetzen können, damit sie etwas Geld verdienen können.
  • Sie wünschen sich mehr Training direkt in ihren Dörfern und auf ihren Farmen
  • Sie hätten gerne eine kleine Permakultur-Modell-Schau-Lern-Farm auf dem PORET-Gelände

Wie können Sie helfen?
Jede Art von Unterstützung ist willkommen, auch wenn es nur ein paar Euro sind – damit hat bereits ein Kind eine Mahlzeit.
Besonders günstig wäre es, wenn Sie sich für eine Kindergartenpatenschaft entscheiden könnten, wenn wir über einen gewissen Betrag monatlich verfügen können, tun wir uns noch leichter.
Vielleicht möchten Sie sich PORET einmal vor Ort anschauen und haben besondere Fähigkeiten? Nehmen Sie Kontakt mit mir auf.
Auch die Arbeit mit den Kindern ist gefragt – da herrscht große Begeisterung, wenn jemand von auswärts kommt und etwas mit ihnen unternimmt.

Meine Kontaktdaten:
Mag.a Margarethe Holzer
Fundraising and Coordination Kindergarten-Project
PORET-Zimbabwe
Tel: 0043 6502851185
margarethe.h@poret-zimbabwe.org