von Marlies Ortner

 

Natur und sinnstiftendes, beglückendes Tätigsein in dieser Natur sind vielen Menschen wieder wichtig geworden – in einer Zeit, in der die existenzielle Bedrohung für viele Menschen, ja für die gesamte Menschheit ständig wächst.

Das Pflegen und Erleben von Garten und Land(wirt)schaft stillt nicht nur die Sehnsucht nach Selbstentfaltung und Harmonie, sondern zeigt auch Wege zu neuer Eigenständigkeit in einer Gesellschaft, die immer undurchschaubarer wird und die die Menschen immer mehr von ihren Lebens-Wurzeln abkoppelt.

Permakultur führt uns nach vorne, zu unseren Lebenswurzeln zurück. Permakultur ist friedvolles, förderliches Miteinander von Mensch und Natur. Unser persönliches, lustvolles Wirken und Werken vor unserer Haustür als Beitrag zu einer zukunftstauglichen Entwicklung dieser Welt.

Permanent agriculture ist ein Stück Hoffnung – ein wohldurchdachtes Konzept, wie wir im Kleinen und im Großen der Zerstörung der Erde wirksam begegnen können. Permakultur beruht auf einem Denken in Zusammenhängen und Wechselwirkungen.
Permakulturf-AkteurInnen beobachten die Natur. Sie empfinden natürliche Kreisläufe nach und entwickeln sich selbst erhaltende, dauerhafte Systeme aus Pflanzen und Tieren, die sich gegenseitig ergänzen und bereichern. In diese sensiblen Netze integrieren sie ökologische Bauten und Siedlungen mit großer Sorgfalt.

Der australische Ökologe Bill Mollison prägte den Begriff „Permakultur“ 1978 und erhielt für seine Ideen bereits 1981 den alternativen Nobelpreis.

„Alles, die ganze Welt, ist ein Garten“: Permakultur-Gärten lassen Nahrung wachsen, und zwar Nahrung für Körper, Geist und Seele. In Permakultur-Gärten wächst aber auch die Lebensfreude, denn diese Gärten sind vielfältig, artenreich und voller Leben.

Permakultur ist kein absurder Traum, sondern weltweit und vielfach realisierte und realisierbare Utopie.

Permakultur beginnt vor der eigenen Haustür – in der Stadt und auf dem Land. Permakultur-Freunde/innen schaffen nachhaltige, sich mit der Energie der Sonne selbst erhaltende Kreislaufsysteme nach dem Vorbild der Natur. Permakultur-Freunde/innen streben eine weit gehende regionale Selbst-versorgung an.

Permakultur beruht auf der Beobachtung der Natur. Nicht komplizierte Techniken, nicht die Größe der Flächen und Systeme machen die Qualität aus, sondern ihr Eingepasstsein in den Haushalt der Natur.
Permakultur „funktioniert“ unabhängig vom Wirtschaftswachstum, und Kleine sind genau so wichtig wie Große.

Permakultur kommt von „permanent agriculture“ und bedeutet nachhaltige, also zukunftstaugliche Benutzung des Landes, der ganzen Erde. Permakultur macht Lust auf ganzheitliche und individuelle Gestaltung von Lebensraum und Lebensstil; und unterstützt die Bildung von Gemeinschaften.

Jedes Permakultur-System ist einmalig, egal ob es auf dem Mini-Stadtbalkon oder in der Mega-Landwirtschaft heran wächst.. Es spiegelt auf einmalige Weise nicht nur das Zusammenspiel der Natur, sondern auch das Wesen seiner „Gärtner/innen“ wider.

Permakultur-Gartenplanung berücksichtigt nicht nur die Ansprüche der Pflanzen und die Wünsche der Gärtner/innen, sondern blickt in einer ganzheitlichen Sichtweise über den Gartenzaun: Jeder Permakultur-Garten ist auch ein Schritt zu mehr Gesundheit und Vielfalt der Landschaft „draußen“. Denn ein Garten ist keine Insel, sondern steht in vielfältiger Wechselbeziehung zu seiner Umgebung.

Für Permakultur-Gärten gibt es keine allgemein gültigen Rezepte und vor allem keine Normen und Zwänge: Permakultur-Gärten schenken Freiheit.

Jeder Permakulturgarten ist ein einzigartiger Organismus mit einer individuellen Entwicklung.
Wer in und mit einem solchen Garten lebt, hat die Chance, sich mit ihm zu entwickeln.

Alles, das ganze Leben, ist ein Geschenk.
Alles, die ganze Welt, ist ein Garten.

Verwandeln wir dieses Geschenk in Lebensfreude. Teilen wir sie. Laden wir ein mit uns zu gärtnern.